Wie Stress entsteht
Stress entsteht durch individuelle Bewertungsprozesse hinsichtlich der subjektiven Bedeutung der Situation sowie auf Grund einer subjektiv ungünstigen Bilanz zwischen situativen Anforderungen und eigenen Ressourcen. Die Bedeutung einer Situation wird durch betroffene zentrale Ziele und Werte, wie z. B. Gesundheit oder Erfolg bestimmt.
Die subjektiv wahrgenommenen Bewältigungsmöglichkeiten bestimmen Erfahrungen in ähnlichen Situationen. Erwartungen von Kontrollierbarkeit, Selbstwertgefühl, Depressivität und Leistungsängstlichkeit. Stressbewältigung und damit Stressfolgen hängen von diesen Wahrnehmungen und Bewertungen ab. Bei einem akuten Stress-Syndrom mobilisiert der Körper in der Konfrontation mit einem Stressereignis besondere Bereitstellungsenergie. Es wird ein Reflexsystem in Gang gesetzt, das auf Flucht (z. B. Vermeidung der Situation) oder Auseinandersetzung abzielt.
Physiologisch zeigt sich ein deutlicher Anstieg der Hypophysen-, Nebennierenrinden- und Nebennierenmark-Aktivität und entsprechender peripher-autonomer physiologischer Prozesse. Hierzu gehören Erhöhung von Herzrate, Muskelspannung und Blutdruck. Puls und Atmung werden beschleunigt und es werden vermehrt Adrenalin und andere ergotrope, d.h. aktivierende Hormone ausgeschüttet, Schwitzen, Kreislauf- und Magenbeschwerden sowie Kopfschmerzen und Schlafstörungen können auftreten. [1]
Nach IDC-10 wird Stress als akute Belastungsreaktion bezeichnet
Eine vorübergehende Störung, die sich bei einem psychisch nicht manifest gestörten Menschen als Reaktion auf eine außergewöhnliche physische oder psychische Belastung entwickelt, und die im Allgemeinen innerhalb von Stunden oder Tagen abklingt. Die individuelle Vulnerabilität und die zur Verfügung stehenden Bewältigungsmechanismen (Coping-Strategien) spielen bei Auftreten und Schweregrad der akuten Belastungsreaktionen eine Rolle. Die Symptomatik zeigt typischerweise ein gemischtes und wechselndes Bild, beginnend mit einer Art von „Betäubung“, mit einer gewissen Bewusstseinseinengung und eingeschränkten Aufmerksamkeit, einer Unfähigkeit, Reize zu verarbeiten und Desorientiertheit. [2]
Zum Burnout Syndrom kann führen, wenn das Verhältnis zwischen Arbeitsbelastung und den individuellen Ressourcen, um sie zu bewältigen, nicht stimmt. Stress-Erkrankungen nehmen drastisch zu, insbesondere dort, wo Arbeitsabläufe immer effizienter und kostengünstiger gestaltet werden.
Es stellt sich daher die Frage, ob der ökonomische Nutzen nicht einen wirtschaftlichen Schaden bringt, der auf andere Systeme ausgelagert wird: Gesundheitliche Erkrankungen infolge wachsender Arbeitsbelastungen und Stress werden selbst zu einem erheblichen Kostenfaktor, der sowohl die betroffenen Betriebe als auch die Kosten im Gesundheitswesen erheblich belastet. Burnout tauchte als Phänomen in den 80er-Jahren zunächst in den sogenannten Full-Contact-Berufen auf, also vor allem in den Berufen im sozialen Bereich. Zu den Hauptsymptomen zählen: Emotionale Erschöpfung, Depersonalisation, Unzufriedenheit, was als ein „pathologischer und kontinuierlicher Abbau von Idealismus, Kraft, Zielstrebigkeit und Empathie in Verbindung mit disponierenden Arbeitsbedingungen“ verstanden wird. [3]
Zu Problemen mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung stellvertretend für Burnout zählen:
- Akzentuierung von Persönlichkeitszügen
- Ausgebrannt-Sein
- Einschränkung von Aktivitäten durch Behinderung
- körperliche oder psychische Belastung
- Mangel an Entspannung oder Freizeit
- sozialer Rollenkonflikt
- unzulängliche soziale Fähigkeiten
- Zustand der totalen Erschöpfung [4]
Arbeit an sich macht nicht krank!
Personen mit potentiellen Gesundheitsrisiken – aufgrund sozioökonomischer oder psychosozialer Umstände – können durch sogenannte Kontaktanlässe mit Bezug auf das Berufsleben, wie Arbeitslosigkeit, Arbeitsplatzwechsel, belastende Einteilung der Arbeitszeit, drohender Arbeitsplatzverlust, schwierige Arbeitsbedingungen oder Unstimmigkeiten mit Vorgesetzten und/oder Arbeitskollegen in eine Situation völliger Überforderung geraten. [5]
Methoden zur Stressbewältigung durch Kreativ Coaching
[1] Vgl. Revensdorf/Peter, 2001
[2] Vgl. IDC-10: Die „Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems, kurz ICD) ist das international wichtigste Diagnoseklassifikationssystem in der Medizin.
[3] Sinapius: 2014
[4] Vgl. IDC-10
[5] Vgl. IDC-10
Auszug aus meiner Masterarbeit, Maria Erlebach MA (c) 2017